Wenn Hund oder Katze immer wieder Magen-Darm-Probleme haben oder trotz aller Bemühungen nicht das richtige Futter zu bekommen scheinen, dann wird es Zeit für eine Fütterungsdiagnostik. Doch was bedeutet das eigentlich? Viele verbinden Diagnostik mit Blutabnahmen, Röntgenbildern oder Ultraschalluntersuchungen. Aber auch in der Ernährungsberatung gibt es diagnostische Schritte, die dabei helfen, die Ursache von Symptomen herauszufinden und die Fütterung gezielt anzupassen.
Warum gibt es ein Kennenlerngespräch?
Bevor eine Ernährungsberatung startet, gibt es oft die Möglichkeit eines unverbindlichen Kennenlerngesprächs. Dieses dient dazu, zu klären, ob eine Ernährungsberatung überhaupt das Richtige ist und ob die Erwartungen an den Beratungsprozess realistisch sind. Denn nicht jeder Fall ist für eine rein ernährungsbasierte Lösung geeignet, und manchmal gibt es medizinische Ursachen, die separat behandelt werden müssen.
Wie erfolgt die Fütterungsdiagnostik?
Die wichtigste Regel in der Ernährungsberatung lautet: Immer nur eine Stellschraube zur gleichen Zeit verändern. Nur so kann man herausfinden, was wirklich hilft und was nicht. Wenn zu viele Dinge gleichzeitig angepasst werden, bleibt unklar, welcher Faktor zur Verbesserung oder Verschlechterung geführt hat. Die Ernährungsberatung folgt folgenden Schritten.
1. Analyse der aktuellen Fütterung:
-
- Welche Nährstoffe nimmt das Tier auf?
- Ist die Kalorienmenge passend?
- Liegt eine Über- oder Unterversorgung vor?
2. Anpassung der Grundration:
-
- Ist das Futter für einen Magen-Darm-empfindlichen Hund geeignet?
- Sollte auf eine Schonkost umgestellt werden?
3. Schrittweise Änderungen:
-
- Fütterungszeiten optimieren
- Protein- und Fettgehalt der Nahrung anpassen
- Potenzielle Allergene eliminieren
Achtung: immer eine Komponente nach der anderen umstellen und testen. Das braucht Zeit, da der Magen- Darm Trakt Zeit braucht bis er auf die Umstellung reagiert. Wenn zu viele Komponenten gleichzeitig geändert werden, kann man nicht daraus ziehen, welche der Komponenten zu einer Verbesserung geführt haben oder auch keinen Effekt hatten.
Warum dauert die Fütterungsdiagnostik so lange?
Eine Ernährungsumstellung braucht Zeit. Oft dauert es zwei bis vier Wochen, bis sich eine deutliche Verbesserung einstellt. Der gesamte Prozess kann mehrere Monate in Anspruch nehmen, insbesondere wenn man eine Eliminationsdiät durchführt, um Allergien auszuschließen. Geduld und konsequente Umsetzung sind entscheidend.
Was passiert, wenn es nicht besser wird?
Die wichtigste Erkenntnis: Jede Ernährungsberatung bringt wertvolle Informationen. Selbst wenn eine Maßnahme nicht sofort hilft, ist das ein diagnostischer Fortschritt. Es zeigt, dass die Ursache woanders liegt, und hilft, den richtigen Weg zu finden.
Sicherheit durch Wissen
Ein großer Teil der Ernährungsberatung besteht darin, den Halter:innen Sicherheit zu geben. Zu verstehen, warum das Tier wie reagiert, hilft enorm, auch in zukünftigen Situationen richtig zu handeln. Wer weiß, dass der Hund eine Huhn-Allergie hat, kann auf einen versehentlichen Verzehr direkt reagieren und die Symptome besser einschätzen.
Fazit
Fütterungsdiagnostik ist eine Reise. Manche kommen schneller ans Ziel, andere müssen längere Umwege in Kauf nehmen. Aber in fast allen Fällen gibt es eine Verbesserung. Wichtig ist, mit realistischen Erwartungen in die Beratung zu gehen und sich bewusst zu machen, dass es keine “Wunderlösung” gibt, sondern einen strukturierten Weg, der mit Geduld und Expertise zum Erfolg führt.
Möchtest du mehr darüber erfahren, ob eine Ernährungsberatung das Richtige für dich und dein Tier ist? Dann buche ein unverbindliches Kennenlerngespräch!
Hier kannst du die passende Podcast-Folge hören:
Das könnte dich auch interessieren:
Darmsanierung: Was musst du über Präbiotika und Probiotika wissen?
Darmsanierung ist ein Begriff, der in der Tierernährung oft fällt – und genauso oft falsch verstanden wird. Viele Hundebesitzer greifen zu Darmsanierungskuren, wenn ihr Hund Durchfall hat oder nach einer Antibiotikatherapie. Doch was steckt wirklich dahinter? Und wann...
Proteinbedarf – Wie viel Protein muss sein?
Der Proteinbedarf von Hunden ist ein heiß diskutiertes Thema unter Hundebesitzern. Viele gehen davon aus, dass ein hoher Fleischanteil im Futter automatisch besser für ihren Vierbeiner ist. Doch wie viel Protein braucht ein Hund wirklich? Und kann eine Überversorgung...
Chronischer Durchfall
Durchfall ist ein Thema, mit dem viele Hundebesitzer früher oder später konfrontiert werden. Doch wann wird aus einem gelegentlichen Magen-Darm-Problem eine chronische Erkrankung, die nähere Aufmerksamkeit erfordert? In diesem Artikel erfährst du, welche Ursachen...