Durchfall ist ein Thema, mit dem viele Hundebesitzer früher oder später konfrontiert werden. Doch wann wird aus einem gelegentlichen Magen-Darm-Problem eine chronische Erkrankung, die nähere Aufmerksamkeit erfordert? In diesem Artikel erfährst du, welche Ursachen hinter wiederkehrendem oder anhaltendem Durchfall stecken können, welche Untersuchungen sinnvoll sind und welche Rolle die Ernährung dabei spielt.
Wann spricht man vom chronischen Durchfall?
Von chronischem Durchfall spricht man, wenn die Beschwerden über einen längeren Zeitraum bestehen oder immer wiederkehren. Von chronischem Durchfall spricht man, wenn die Beschwerden über einen längeren Zeitraum bestehen oder immer wiederkehren. Dabei kann es sich um Folgendes handeln:
- anhaltenden Durchfall über mehrere Wochen oder
- wiederkehrende Episoden (mehr als 4-5 Mal pro Jahr)
Typische Ursachen für chronischen Durchfall
Die Liste der potenziellen Ursachen für chronischen Durchfall ist lang. Hier sind einige der häufigsten:
Parasiten und Infektionen
Wurmbefall, Giardien oder bakterielle Infektionen können anhaltenden Durchfall verursachen. Eine Kotuntersuchung ist hier der erste Schritt.
Organische Erkrankungen
Erkrankungen der Bauchspeicheldrüsen (z.B. exokrine Pankreasinsuffizienz), der Leber, Nieren oder Schilddrüse können sich auf die Verdauung auswirken und chronischen Durchfall begünstigen.
Chronische Darmentzündungen (IBD)
Idiopathische Darmentzündungen sind langanhaltende Entzündungsreaktionen im Darm, deren genaue Ursache oft nicht geklärt werden kann.
Futtermittelallergien oder -unverträglichkeiten
Einige Hunde reagieren auf bestimmte Eiweiße oder Zusatzstoffe im Futter mit Verdauungsproblemen.
Fehlende Balance in der Ernährung
Ein zu hoher Anteil an schwer verdaulichem Bindegewebe (z.B. Innereien oder Kauartikel) kann ebenfalls zu chronischem Durchfall führen.
Diagnose – wie findet man die Ursache heraus?
Bevor man gezielte Maßnahmen ergreift, sollten einige grundlegende Untersuchungen erfolgen:
- Kotuntersuchung auf Parasiten und pathogene Bakterien
- Blutuntersuchung, um Organwerte, Bauchspeicheldrüsenfunktion und Hormonhaushalt zu überprüfen
- Futteranalyse, um Ernährungsmängel oder Unverträglichkeiten zu identifizieren
Welche Rolle spielt die Ernährung?
Die richtige Fütterung kann eine enorme Verbesserung bewirken – unabhängig von der Ursache des Durchfalls. Dabei wird in der Ernährungsberatung gezielt analysiert:
- Welche Futtermittel verträgt der Hund?
- Wie ist das Verhältnis von Eiweiß, Fett und Kohlenhydraten?
- Enthält die Ration ausreichend Ballaststoffe?
- Gibt es Inhaltsstoffe, die problematisch sein könnten?
Was sind die ersten Schritte für Hundebesitzer?
Wenn dein Hund unter wiederkehrendem Durchfall leidet, kannst du folgende Maßnahmen ausprobieren:
- Innereien und Kauartikel reduzieren, da sie schwer verdaulich sind
- Fettgehalt der Nahrung anpassen, da manche Hunde empfindlich auf zu viel Fett reagieren
- Eine Eliminationsdiät starten, um mögliche Futtermittelallergien auszuschließen
- Stressfaktoren minimieren, da auch Nervosität die Verdauung beeinflussen kann
Fazit
Chronischer Durchfall kann viele Ursachen haben und erfordert eine systematische Herangehensweise. Der erste Schritt sollte immer eine tierärztliche Abklärung sein, um organische Erkrankungen oder Parasiten auszuschließen. Danach kann eine gezielte Ernährungsanpassung helfen, die Symptome zu verbessern oder sogar langfristig in den Griff zu bekommen.
Wenn du unsicher bist, ob die Fütterung eine Rolle spielt, kann eine professionelle Ernährungsberatung helfen. So findest du heraus, ob dein Hund von einer Futterumstellung profitieren könnte – und bekommst einen individuellen Plan, der auf die Bedürfnisse deines Tiers zugeschnitten ist.
Hier kannst du die passende Podcast-Folge hören:
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