Mineralfutter

Was ist das? Was sollte beachtet werden?

 

Was sind Mineralfutter?

Was ein Mineralfutter ist, wird in der Verordnung (EG) Nr. 767/2009 Artikel 3, Absatz 2 klar geregelt.
Es ist ein Ergänzungsfuttermittel, welches überwiegend aus mineralischen Einzelfuttermitteln zusammengesetzt ist und mindestens 40 % Rohasche enthält.

Nimmt man diese Definition etwas auseinander, finden sich folgende drei Begriffe:

  • Ein Ergänzungsfuttermittel wiederum ist ein Futtermittel, welches alleine keine bedarfsgerechte Ration bildet. Es ist somit das Gegenteil zum Alleinfuttermittel.
  • Ein Einzelfuttermittel besteht aus nur einem Inhaltsstoff.
  • Der Rohaschegehalt kann analysiert werden. Er gibt an, wie viele Mineralstoffe und Silikate enthalten sind.

 

Wofür werden Mineralfutter benötigt?

Zur Beantwortung dieser Frage möchte ich gerne einmal in den Humanbereich schauen. Auch bei uns Menschen gibt es einige Vitamine und Spurenelemente, die oft in der Ernährung zu kurz kommen. Beispielsweise ist unsere Ernährung oft jodarm. Aus diesem Grund wird Speisesalz Jod zugesetzt – wir supplementieren es also. Auch Vitamin D kommt in unseren Breitengraden gerade im Winter oft zu kurz. Viele Menschen nutzen also Vitamin-D- Präparate, um einer Unterversorgung vorzubeugen.

Und genauso verhält es sich auch bei unseren Hunden. Beispielsweise könnte man einen Hund stundenlang in der Sonne stehen lassen, Vitamin D würde er dadurch nicht selbst produzieren. Einige Vitamine und Minerale müssen also über die Nahrung zugeführt werden. Dies geschieht auf drei Wegen: entweder enthält ein Lebensmittel die entsprechenden Nährstoffe, sie werden über natürliche Präparate wie Eierschale, Seealgenmehl und Co. ergänzt oder die Ration wird um ein passendes Mineralfutter ergänzt.

Vorteile von Mineralfuttern

  • Vereinfachung der Fütterung
  • Risiko einer Fehlversorgung reduzieren
  • bedarfsgerechte Rationen erstellen
  • Ergänzung von Koch- oder Rohfleischrationen
  • gut geeignet für Allergiker oder bei Unverträglichkeiten

 

Was ist der Unterschied zwischen BARF und Rohfleischfütterung?

Beim Barfen wird auf natürliche Nährstoffträger wie Eierschale, Seealgenmehl und Co. zurückgegriffen. Bei der Rohfleischfütterung dürfen es auch Mineralfutter, also synthetisch hergestellte Komponenten, sein. Wofür sich ein*e Halter*in entscheidet, richtet sich hauptsächlich nach den eigenen Anforderungen an die Fütterung. Wie geschrieben, können aber auch Allergien und Unverträglichkeiten die Auswahl beeinflussen.

 

Worauf sollte bei Mineralfuttern geachtet werden?

Der Markt ist riesig und überall locken Hersteller mit anderen Werbeversprechen. Wo fängt man also an? Zuerst lohnt sich ein Blick auf das eigene Tier.

Gibt es Erkrankungen, Allergien oder Unverträglichkeiten?

Hier gibt es speziell angepasste Mineralfutter, die eine bedarfsgerechte Fütterung einfach ermöglichen.

Wie alt ist der Hund?

Ein Mineralfutter für alle gibt es nicht. Jedes Alter bringt unterschiedliche Nährstoffbedarfe mit sich. Ein Produkt wirbt damit, dass es für alle Hunde geeignet ist? Finger weg! Der Markt ist groß genug, um eine Alternative zu finden.

Welche weiteren Anforderungen sollte das Mineralfutter mitbringen?

Soll das Mineralfutter aus natürlichen Komponenten bestehen? Achte darauf, dass die Mengenangaben der jeweiligen Komponenten vorhanden sind. Damit die Ration bedarfsgerecht gestaltet werden kann, sollten die Analysewerte bekannt sein. Diese kannst du auch beim Hersteller erfragen. Gut zu wissen bei natürlichen Komponenten: Hersteller sind nicht dazu verpflichtet den Gehalt von Nährstoffen in diesen anzugeben. Enthält das Futter zum Beispiel Algen, so ist die Angabe des Jodgehalts nicht verpflichtend. Bei Algen solltest du zudem beachten, dass Alge nicht gleich Alge ist. Süßwasseralgen enthalten im Gegensatz zu Seealgen nämlich kein Jod. Die Angaben bei Reinsubstanzen sind hingegen festgelegt. Bei synthetisch hergestellten Mineralfuttern müssen alle analytischen Bestandteile angegeben werden.

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